Zimtstreusel unterwegs: Eine unvergessliche Woche in Taiwan

Ni Hao liebe Leser,

in diesem Blogeintrag spielt Essen zwar nur eine Nebenrolle, aber ich ich hoffe euch trotzdem Appetit zu machen. Appetit auf eine Insel, die viele nur als Herstellungsort zahlreicher Produkte des täglichen Lebens kennen. Eine Insel, die aber in Wirklichkeit sehr viel mehr zu bieten hat.


Unsere Reise durch das für viele eher unbekannte Taiwan begann in Frankfurt, führte uns mit Air China über Shanghai und brachte uns schließlich in die Hauptstadt Taiwans nach Taipeh. Dies war der Ausgangspunkt unseres Abenteuers, das geprägt war von malerischen Landschaften, tollem Essen und Regen... sehr viel Regen.


Zunächst lässt sich festhalten, dass westliche Touristen in Taiwan eher selten anzutreffen sind. Zwar sieht man in Taipeh durchaus den ein oder anderen von ihnen durch die Straßen und Tempel laufen, aber außerhalb der Hauptstadt kann man Touristen aus fernen Ländern an einer Hand abzählen. Man darf also nicht überrascht sein, wenn die Taiwanesen kaum Englisch sprechen. Aber bemüht und freundlich wie sie sind, versuchen sie alles, sich mit den Gästen aus dem fernen Deutschland zu unterhalten. Da muss zur Not eben auch einmal Google Translate zu Hilfe eilen. 
Das heißt aber nicht, dass es in Taiwan überhaupt keine Touristen gibt. Viele Chinesen und Taiwanesen selbst reisen durch das Land und erkunden die Nationalparks und Städte des Inselstaats.


In Taipeh führte uns die Reise zunächst zu dem Wahrzeichen Taiwans - dem Taipei 101, der bis 2010 mit seinen 509 m das höchste Gebäude der Welt war. Die Aussicht von dort war einfach magisch und vermittelte uns einen ersten Eindruck von dem, was uns in Taiwan erwartet.



Nachdem wir von der Spitze des Turmes hinab gestiegen waren, ging es zum Shilin Night Market, wo wir das kulinarische Taiwan kennenlernten. Schnell wurde uns klar, dass Taiwanesen nicht nur auf zuckersüße Getränke, sondern auch auf japanische Köstlichkeiten stehen. Und so überraschte es nicht, zahlreiche Sushi-Angebote neben Nudelsuppen und Wok-Gerichten zu finden. Kein Wunder - gehörte Taiwan mehr als 50 Jahre lang zum japanischen Kaiserrreich. Auch beim beliebtesten Restaurant der Stadt handelt es sich um ein japanisches Buffet-Restaurant, das mit umgerechnet 25 € pro Person allerdings nicht ganz günstig ist. Dafür ist das Sushi aber fantastisch und die Getränke inklusive. 
Ein ganz großes Ding in Taiwan ist neben 7-Eleven übrigends auch Starbucks. Fast an jeder Straßenecke ist einer zu entdecken und meistens sehr gut besucht. Der höchste Starbucks der Welt befindet sich übrigens im Taipei 101. Zutritt nur mit Reservierung (mind. 24 Stunden vorher, aber nur telefonisch und auf Chinesisch) und ohne Shorts.





Am dritten Tag ließen wir die Großstadt hinter uns - aber nicht ohne vorher auf massive Schwierigkeiten zu stoßen! Wir durften den von uns reservierten Mietwagen nicht alleine fahren, da unsere deutschen Führerscheine in Taiwan leider nicht akzeptiert wurden und der internationale Führerschein seine Gültigkeit verloren hatte. Doch Rettung nahte in Form eines taiwanesischen Fahrers, der uns die Woche über begleiten sollte.


Unsere Reise nahm seinen Kurs durch die wilde und zugleich andächtig wirkende Taroko-Schlucht. Hier offenbart sich die Schönheit Taiwans. Wirken die Städte oft grau und etwas düster, ist es die Natur, die aus dem Inselstaat einen echten Juwelen zaubert.





Dies erkannten wir auch am Sun Moon Lake, wo wir den schönsten Tag der Reise verbrachten. Da nur sehr wenige Menschen unterwegs waren, schien es fast als hätten wir dieses kleine Paradies für uns alleine. Neben dem Bergsee an sich, waren vor allem der Ausblick vom Ci en Pagoda sowie der Besuch des Wenwu Tempels, der diesen Tag so unvergesslich machten.









Der Besuch im Yushan Nationalpark hingegen war leider geprägt von Regen, Regen und - Überraschung - Regen. Und so verbrachten wir die meiste Zeit im Auto und legten nur ab und an eine kurze Pause ein, um ein paar Fotos zu schießen. Doch auch dieser Tag sollte ein glückliches Ende nehmen. Unsere superliebe Gastgeberin von Miao Home fuhr uns nicht nur zu einem tollen Restaurant, wo die Küche der taiwanesischen Ureinwohner probieren konnten, sondern anschließend auch zum Gipfel des Berges. Dort durften wir einem wunderschönen Sonnenuntergang beiwohnen - ganz ohne Regen - und uns in Taiwan verlieben. Vielen lieben Dank nochmal für so viel Gastfreundschaft.





Den kulinarischen Highlights unserer Reise begegneten wir zu Ende der Woche. In Tainan aßen wir uns durch den Nachtmarkt, tranken Bubble Tea (der übrigens aus Tainan stammt und in ganz Taiwan sehr beliebt ist) und probierten kandierte Tomaten, welche süßsäuerlich schmeckten.







Auf dem Rückweg nach Taipeh machten wir dann Halt in Taichung ein, um uns bei MIYAHARA einen Eisbecher zu gönnen. Aber nicht irgendeinen Eisebecher, sondern einen sogennanten Moon Pavilion Sundae. Dieser bestand aus Mangosorbet, herbe Schokolade sowie Mascarpone-Rosine und Blaubeerjoghurteis. Fertiggestellt wurde der Becher an unserem Tisch mit Kuchen (Pineapple Cake und Cheesecake)  und Keksen aus eigener Herstellung. Selten so ein gutes Eis gegessen! Und ist der Teddy nicht zum Dahinschmelzen?


Leider ging die Woche viel zu schnell vorüber. Geblieben sind einzigartige Eindrücke von einem Land, in dem ich Asien vollkommmen neu kennenlernte und in das ich mich verliebt habe. Zurück in Deutschland steht schon eines fest: Taiwan wir kommen wieder!

Zàijiàn

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